Das Bild zeigt den Eingang zur Bago (Pegu) Hall, einem historischen Gebäude auf dem Gelände der Universität von Yangon, deren Gründung im Jahr 1920 Anlass für den ersten Studentenstreik im Land war. In den 30er Jahren war hier Aung San einquartiert, ein Führer des Streiks von 1936, der ihn und den späteren Ministerpräsidenten Nu zu einer nationalen Berühmtheit machte. Das ehemalige Studentenwohnheim ist heute praktisch unbenutzt. Das gilt in gewissem Sinne für den ganzen Campus der alten Universität, auch wenn dort in vielen Gebäuden unterrichtet wird. Auf dem Campus leben keine Studenten mehr wie früher und der Unterricht konzentriert sich hier auf Post-Graduates und die Verwaltung. Der Grund: Die Universität war bis 1988 Ausgangspunkt politischer Unruhen. Danach war sie lange Jahre geschlossen und für den studentischen Nachwuchs wurden neue Einrichtungen in den Außenbezirken der Stadt geschaffen.

Die besondere Form des politischen Mandats von Studenten in Birma/Myanmar ist auch einer der Gründe dafür, dass die universitäre Kooperation mit dem Ausland besonders schwierig war und immer noch ist. Ausländer brauchen immer noch eine Genehmigung, wenn sie das Gelände der Uni betreten wollen. Einige Jahre lang war das gar nicht möglich.

Inhaltlich hat es immer eine Kooperation auf dem Gebiet der Natur- und der Wirtschaftswissenschaften gegeben. Den intensivsten Kontakt gibt es im Fachbereich Geographie dank der langjährigen Kontakte von Frau Prof. Kraas von der Universität Köln, die an der Universität mit Hilfe des Deutschen Aklademischen Austauschdienstes (DAAD) jetzt seit über einem Jahr an der Uni Yangon lehr und auf dem Gelände wohnt.

 

Die folgenden Bilder zeigen die Bibliothek, einen der vielen Gänge zwischen den Gebäuden und einen Coffeeshop
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Im Bereich der Geisteswissenschaften gab es bisher außer zur Abteilung für Sprache und Literatur Myanmars kaum offizielle Kontakte. Die waren von den Expertinnen für die birmansiceh Sprache aus der ehemaligen DDR aufgebaut worden. Die Stellen wurden nach der Wiedervereinigung allerdings "abgewickelt". Über das Myanmar Literature Project kam ich in Kontakt mit vielen MitarbeiterInnen dieser Abteilung und auch mit einigen aus der für Geschichte. Sie hatten book reviews über einzelne Nagani-Bücher geschrieben. Schon vor diesen diesen Kontakten entstand die Idee eines gemeinsamen Projektes zur Untersuchung des Nagani Buch Clubs zusammen mit dem Myanmar Historical Research Centre unter Leitung von Daw Ni Ni Myint, einer engagierten Historikern, die vor allem an der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuches in ihrem Land interessiert war. Auérdem war sie die letzte Ehefrau von Ne Win, was der Begegnung mit ihr einen besonderen Reiz gab. Das Projekt kam nicht zustande. Mein Projektantrag wurde von der abgelehnt. Sie erhielt nicht die Zustimmung ihres Ministers.

Damals unterrichtete ich noch als Lehrbauftragter an der Uni Hamburg. Nach der Emeritierung von Prof. Terwiel, der meine Dissertation betreut hatte, und nach meiner Tätigkeit in der Übergangszeit bis zur Neubesetzung der Stelle wurde ich dann von den Professoren der Südostasienabteilung "rausgemobbt". Die Working Paper des Myanmar Literature Project wurden dann von der Uni Passau ins Netz gestellt und ich hielt dort wie auch an anderen Unis mit Südostasien-Bezug Vorträge und Seminare. Passau war allerdings nicht daran interessiert, das literaturprojektzu übernehmen und versuchte auf eigenen Wegen, ein joint venture mit Myanmars Universitäten zustande zu bringen.

 

Schließlich ergab sich eine Möglichkeit zu einer Kooperation auf Grund meiner Kontakte zur Universität Bonn. Auf der Grundlage von Vorgesprächen, die ich in den letzten Jahren geführt habe, und dem Besuch eines Mitarbeiters der Abteilung für Südostasienwissenschaft der Universität im Oktober 2014 ist nun für Mai 2014 eine vom DAAD finanziell geförderte favt finding mission geplant, an der ich teilnehmen werde, und de hoffentlich konkrete Ergebnisse zeitigen wird.